Vorhofohr- und Vorhofseptumverschlüsse
Vorhofflimmern tritt mit zunehmendem Alter immer häufiger auf. Dabei handelt es sich um eine Herzrhythmusstörung, bei der die Herzvorhöfe sehr schnell schlagen. Folge ist das die mechanisch Pumpfunktion der Vorhöfe nachlässt, was wiederum zu einer Abnahme der Blutflussgeschwindigkeit im Herzvorhof und speziell im Vorhofohr des linken Herzvorhofes führt.
Patienten mit Vorhofflimmern sind daher gefährdet für eine Gerinnselbildung im Herzen und damit für einen Schlaganfall. Sie bedürfen in den allermeisten Fällen einer Blutverdünnung, die üblicherweise mit Medikamenten wie Marcumar oder einem der neuen Blutverdünner erfolgt. In Einzelfällen werden diese Medikamente aber nicht vertragen oder können aufgrund anderer Erkrankungen nicht verabreicht werden.
Diese Patienten können durch ein Verschlusssystem des Vorhofohres vor Embolien und damit einem Schlaganfall geschützt werden.
Im Herzkatheterlabor kann so ein System unter Kontrolle mit Ultraschall eingesetzt werden. Der Eingriff wird bei schlafendem Patienten durchgeführt und dauert ca. 30-60 Minuten. Anschließend kann auf Marcumar verzichtet werden.
Besteht ein Loch in der Vorhofscheidewand (zumeist angeboren), so kann es durch fehlgeleiteten Blutfluss zu Störungen in der Herzfunktion kommen. Folge sind unter anderem Atemnot oder rasche Erschöpfung. In solchen Fällen kann geprüft werden, ob der Verschluss des Loches in der Vorhofscheidewand zu einer Verbesserung der Beschwerden des Patienten beitragen kann.
In unserer Klinik kommt dabei eine Doppelschirmprothese zum Einsatz. Diese Prothese wird im zusammengefalteten Zustand über einen Katheter zum Herzen geführt und dort im Defekt entfaltet.
Bild 1a - Pfeil: Darstellung des Vorhofohres mit Kontrastmittel.
Bild 1b - Pfeil: Nach Einsetzen des Verschlussschirmchen zeigt sich das Vorhofohr verschlossen.