Schnell wieder fit nach Verletzungen im Alter

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Aufgrund immer weiter steigender Lebenserwartung sind ältere Menschen heute länger körperlich aktiv und mobil. Leider steigt damit auch die Anzahl von Verletzungen und Knochenbrüche, die zusätzlich durch die Volkskrankheit Osteoporose erhöht werden. Ab dem 65. Lebensjahr fällt jeder Dritte mindestens einmal im Jahr hin. Ein Sturz ist schnell passiert, oftmals reicht nur ein Stolpern und die Senioren erleiden typische Verletzungen, wie Oberarmkopfbrüche, Handgelenksbrüche, Schenkelhals- und Beckenbrüche, Wirbelkörperbrüche und periprothetische Brüche (Knochenbrüche in der Nähe bereits eingesetzter Schulter-, Hüft- oder Knieprothesen). Nicht selten besteht dadurch auch Lebensgefahr.
Während junge Menschen nach einem Bruch meist schnell wieder fit werden, brauchen ältere Patienten eine spezialisierte Behandlung.


Teamarbeit für mehr Lebensqualität
Verletzungen und Knochenbrüche aber auch abnützungsbedingte Gelenkschäden bei Senioren benötigen eine besondere medizinische Aufmerksamkeit, um die Mobilität rasch wiederherzustellen. Bei älteren Menschen bestehen zudem oft schon chronische Gesundheitsstörungen. Diese werden in vielen Fällen nach Stürzen akut schlechter und können den Heilungsverlauf ganz erheblich beeinflussen. Meist liegen diese Erkrankungen im Bereich der Inneren Medizin (z.B. Herzkreislauf, Atemwege, Muskelschwäche, Zuckerkrankheit, Gedächtnisstörungen). Mehrfacherkrankungen und Einnahme mehrerer Medikamente erschweren somit die Behandlung der Knochenbrüche und müssen unbedingt beachtet werden, um ein gutes Gesamtergebnis zu erzielen.
Unser Ziel im zertifizierten Alterstraumazentrum im Malteser Waldkrankenhaus
ist es daher, ältere Menschen interdisziplinär sowohl von Spezialisten für operative Eingriffe als auch durch auf Altersmedizin spezialisierte Ärzte zu behandeln, um eine individuelle und patientenorientierte Versorgung auf allerhöchstem Niveau zu gewährleisten.

Unter gemeinsamer Leitung von Prof. Dr. Thomas Tischer, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Prof. Dr. Karl-Günter Gaßmann, Chefarzt des Geriatrie-Zentrums Erlangen mit der Medizinischen Klinik III (Altersmedizin) und der Abteilung für Geriatrische Rehabilitation erfolgt eine intensive Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, ggf. Logopäden, Ernährungsberatern, Psychologen, Sozialarbeitern und Seelsorgern. Bei Bedarf wird die spezielle Expertise des Interdisziplinären Zentrums für Wirbelsäulen- und Skoliosetherapie hinzugezogen.

 

Zertifiziertes Alterstraumazentrum
Seit März 2022 ist das Alterstraumazentrum im Malteser Waldkrankenhaus für seine Abläufe und Behandlungsqualität nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie mit dem Zertifikat „AltersTraumaZentrum DGU®“ ausgezeichnet worden. Die geforderten Qualitäts- und Sicherheitskriterien in der Alterstraumatologie wurden mit großem Erfolg bestätigt. Dies garantiert den Patienten des Alterstraumazentrums im Waldkrankenhaus eine optimierte Frakturversorgung, eine perioperative Betreuung und eine individuell angepasste strukturierte früh-/rehabilitative Behandlung.
„Oberstes Ziel all unserer Bemühungen ist die Wiederherstellung von Mobilität und Selbstständigkeit unserer älteren Patienten und somit die Erhaltung ihrer Lebensqualität“, so Geschäftsführer Dr. med. Carsten Haeckel bei der erfolgreichen Zertifizierung.

Ab der Aufnahme in das Waldkrankenhaus werden ältere und alte Patienten, die unter den Folgen von Stürzen leiden, interdisziplinär und multiprofessionell auf einer gemeinsamen Station behandelt. Tägliche gemeinsame Visiten und Teambesprechungen stellen die enge Verzahnung von Orthopädie, Unfallchirurgie und Altersmedizin (Geriatrie) sicher.
So früh wie möglich wird mit der Mobilisation und Rehabilitation begonnen, um die Mobilität und Selbständigkeit wiederherzustellen und dem Entstehen von Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken.